Die Sache mit den Salafisten

Eines der Worte mit dem bösen „ist“ am Ende. Salafist, Extremist, Islamist… das reiht sich wunderbar in die allgemeine Bashingkampagne gegen Muslime und den Islam.

Gegen Minderheiten zu hetzen hat Tradition und ist üblich. Wir brauchen  nicht einmal 70 Jahre zurück gehen. Als Madam v. d. Leyen noch Familienministerin war stand auf der HP ihres Ministeriums mal etwas in dem Sinn, man müsse Kinder von Hartz IV- Empfängern im Auge behalten weil die vor ihre gewalttätigen Alkoholiker-Eltern geschützt werden müssen. Das Weltbild ist klar: Hartz IV = Alkoholiker und gewalttätig.

Nun hat sie einen neuen Job, immer mehr Leute beziehen Hartz IV und mit solchen Sprüchen lässt sich keine Wahl gewinnen.

Auch Senioren lagen immer Mal im Auge so mancher Politiker die mokierten das da Leute Rente beziehen die nie in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Mittlerweile haben wir einen hohen Anteil Rentner und da ist es wohl nicht sonderlich ratsam etwas negatives zu sagen denn sie sind ein hoher Anteil der Wählerschaft.

Aber so funktioniert Gruppenbildung und auch das Gegeneinander ausspielen der unterschiedlichen Gruppen.

Bei Muslimen funktioniert das auch. Man kann die Nicht-muslimische Bevölkerung gegen Muslime aufhetzten und man kann Muslime spalten und gegeneinander hetzen. Besonders mag ich es wenn Leute die ständig gegen Muslime und den Islam hetzen einige Muslime als Hassprediger bezeichnen, wo sie selbst doch diejenigen sind die Hass predigen.

Hassprediger werden bevorzugt prominente Muslime genannt, damit ihre Prominenz beschädigt wird und eine weitere Bezeichnung ist Salafist.

Fangen wir mal vorne an. Vorne das sind die Salafi!

Salaf sind etwas besonderes. Es sind diejenigen die zu den ersten drei Generationen der Muslime gehörten. Also jene die damals lebten, als der Prophet (sallallahu aleyhi wa sallam-Allah segne ihn und schenke ihm Frieden) lebte, ihre Kinder und Enkel. Jene die dicht dran waren.

Wir leben heute im Zeitalter der Merkel-Regierung und wir können unseren Kindern und Enkeln erzählen wie das ist/war, aber spätere Generationen können nur Videos, Berichte und Fotos betrachten, was einfach anders ist.Dabei haben wir heute Fotos und Videos und alles mögliche wird niedergeschrieben. Muslime haben weit weniger von den Salaf. Dennoch werden unsere Nachkommen nicht im Hier und Jetzt leben und wissen wie das Leben in Deutschland ist und damit stellt man sich auch die Frage warum was gesagt oder geregelt wurde.

Natürlich interessieren wir uns für die Salaf, denn sie haben den Propheten (sallallahu aleyhi wa sallam-Allah segne ihn und schenke ihm Frieden) besser verstanden als alle in den nachfolgenden Jahrhunderten und daher sind die Hadith von den Salaf die Besten.

Der Vorwurf lautet häufig Salafisten würden für eine Rückkehr ins Mittelalter stehen, aber das ist so nicht richtig. Natürlich wollen wir wissen wie der Prophet (sallallahu aleyhi wa sallam-Allah segne ihn und schenke ihm Frieden) gebetet hat, wie er mit anderen Menschen umging, welche Meinung er zu verschiedenen Themen hatte und wir wollen ihm nacheifern, aber das ist keine Rückkehr ins Mittelalter, denn wenn wir beten wie er ist das keine Ablehnung von Wissenschaft, nur eine Ablehnung von Neuerungen in der Religion. Wir fahren immer noch mit Autos und steigen ins Flugzeug um schnell im Urlaub zu sein, aber für uns ist wichtig das wir fasten wie Gott es wollte, nicht wie irgendein Mensch es gern für sich hätte. Deswegen interessiert uns Qur-an und Sunna, denn das hat unmittelbar mit den Salaf zu tun.

Zusammengefasst heißt dass das (fast) jeder praktizierende Muslim ein Salafist ist, also jemand der alles richtig machen möchte und sich daher bei den Salaf, also deren Schriften/Überlieferungen informiert. Auch wenn wir heute Gelehrte haben, die Rechtsgutachten- Fatwas- herausgeben, so sind diese nicht unbedingt neu, denn die meisten Fragen wurden längst schon behandelt.

Ein Salafist ist also nichts böses oder gewaltätiges.

 

 

 

 

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